Bahnsinn-Bamberg
18Nov/13Off

Hält uns die Bahn zum Narren?

abakus_kIn Bamberg startete der Fasching erst am 15.11.

An dem Tag jonglierte die Bahn im Koordinierungskreis mit solch falschen Zahlen, dass selbst Münchhausen blass geworden wäre!

Nichts für ungut liebe Bahn - aber die Wahrheit ist Eure große Schwäche! Das traurige Spiel der Bahnpossen kommt jetzt also auch in Bamberg zum Einsatz?  Aber nicht mit uns...

 

Warum haben wir uns eigentlich die Mühe gemacht und der Bahn eine - für Ihre Maßstäbe - unheimlich moderne Rechenmaschine geschenkt? Obwohl sie gewarnt wurden, wenden sie ganz frech ihre Taschenspieler-Tricks an, um die Mauern fluggs auf 3 Meter runter zu rechnen. Halten sie uns tatsächlich für so dumm? Oder ist es die vom Verkehrsministerium stillschweigend geduldete Arroganz und Selbstgefälligkeit der Bahn?

Hier die vollständige Liste der Bahn zum innovativen Lärmschutz

Erst auf den 2. Blick erkennt man (als Fachperson) die groben Fehler oder Täuschungen dieser Vorlage. Die eingesetzten Mittel sind entweder wirkungslos oder einfach nur Wunschträume.

  • Schienenstegdämpfer erreichen beim EU-Test max. 1 dBA - niemals 3 dBA (Beweis)
  • besonders überwachtes Gleis? bei der Bahn heißt das, nur alle 2 Jahre schleifen - die Wirkung verpufft aber schon nach 1-3 Monaten
  • leise Bremsen für Güterwagen? vielleicht sind in 40 Jahren mal alle Wägen umgerüstet - die versprochenen 8 dBA weniger Lärm kommen nur mit frisch geschliffenen Gleisen zustande! Danach sinkt der Erfolg auf weit weniger als 5 dB
  • niedrige Lärmschutzwände funktionieren nur bei max. 2 Gleisen - wir haben immer mindestens 4 davon...

Ganz Lärm-Deutschland kämpft seit Jahren für leise Güterwaggons - vergeblich. Und nur weil wir das schöne Bamberg sind, soll es gerade hier umgesetzt werden? Ganz schön krass, wie sehr die Bahn ihre letzten Spuren von Glaubwürdigkeit in den Wüste jagt!

Wenn diese wenig hilfreichen Techniken eine Senkung des Lärmschutzes auf 3m rechtfertigen soll, dass ist Mathematik ab sofort ein illegales Glückspiel. Doch auf Kosten unserer Gesundheit lassen wir das Spiel niemals zu.

 

Noch trauriger ist das Roulettespiel mit dem Tunneltunnel2

Wir können ja durchaus verstehen, dass die Bahn keine Lust hat unsere Stadt oder unsere Bürger durch einen Tunnel zu schützen. Das kennen wir schon aus Offenburg! Schon die Planungsunterlagen zeigen den großen Unwillen, alle Möglichkeiten bis ins Detail zu prüfen.

Die Tunnel-Unterlagen dazu finden Sie hier

Klar - ein Tunnel ist sicher nicht gerade einfach für so eine Firma wie die Bahn. Sie sind ja auch keine solchen Genies wie die Schweizer. Die lachen sich gerade die Muskeln wund! Aber rechtfertigt die Angst vor der Ingenieurkunst jede weitere Lüge?

Der Bamberger Tunnel mit 2 Röhren und je 1 Gleis, nur für Güterzüge soll mit diesem  U-Bahn-Tunnel in Leipzig vergleichbar sein? Ein Tunnel mit 4 unterirdischen Haltestellen und 960 Mio EUR Kosten? Leute - wenn dann schauen wir lieber nach nebenan! Wenige Kilometer vor Bamberg verläuft der  PEGNITZTUNNEL - ebenfalls 2 Röhren und je 1 Gleis! Aber der kostet bei 6 KM nur 400-600 Mio EUR.

Sagt mal - benutzt die Bahn eigentlich auch einen Taschenrechner?

Wer nun glaubt, das reicht schon, den müssen wir leider schwer enttäuschen! Der krönende Abschluss kommt sogar noch! Denn die Kapazität von 2 Röhren oder auch 2 separaten Gleisen reicht angeblich nicht aus, um alle Güterzüge zu verbannen. Noch nicht einmal für die Nacht?

Hier die Kapazitäts-Zahlen für Variante 2 und Variante 5 (Tunnel)

Unglaublich - aber da rumpeln nachts noch immer 40 Güterzüge oberirdisch rum? Insgesamt sogar 71 Stück? Ne ne... das muss geprüft werden. Das kann gar nicht sein - wegen Lokführerwechsel soll das notwendig sein. Dann muss man eben vernünftiger planen! Wir wollen gesund leben und in Ruhe schlafen.

Die restlichen Verkehrszahlen sowie auch die Verbesserungen für die Umfahrung haben sie sogar ganz verschwiegen - trotz Vereinbarung in der 4. Sitzung. Die Tendenz geht zwar in Richtung einer unterirdischen Umfahrung, doch 100% gewiss ist das noch nicht.

Für uns steht aber fest - oberirdisch lassen wir die Lärm- und Gefahrgutbomber der Bahn nirgends durchbrettern! Weder im Osten noch in der Stadtmitte. Wir wissen, dass die Bahn nun heftig nachbessern muss. Da fehlen noch jede Menge Fakten und Infos. Mit solch dünnen falschen Aussagen kann und wird niemand in Bamberg eine Entscheidung zulassen. Das würden noch nicht einmal fanatische Bahnlobbyisten wagen...

Und Stadträte oder Fraktionen machen so kurz vor der Wahl da schon gar nicht mit. Denn die haben - trotz aller Profilierung - vorrangig das Wohl der Stadt im Sinn!

 

Hier die "vollständigen" Berichte im Koordinierungskreis vom 15.11.

- schalltechnische Untersuchung (vollständig)
 
- Variantenbewertung für V5 - Tunnel und V2 - "moderner Lärmschutz"
6Feb/13Off

Keine Denkverbote – ergebnisoffene Prüfung

Drohungen der Bahn sind vom Tisch

Das wertvollste Ergebnis der Koordinierungs-Sitzung war die Erkenntnis - es wird eben nicht gebaut, was "die Bahn" befiehlt. Niemals ohne eine sachgerechte Prüfung und schon mal gar nicht aufgrund irgend welcher Kostenbremsen. Bamberg ist zu wertvoll für die falsche Mathematik der Bahn. "Das zahlt die Bahn eh nicht" - seit dem 25.1. ist dieser Satz tabu.

Nicht einmal der ICE-Systemhalt darf gefährdet werden, denn er wurde im Mai 1995 von Bund und Bahn per Planungsbeschluss besiegelt. Noch mehr - auch im Landesentwicklungsplan Bayern ist er fest verankert!

Elementare Meilensteine dürften an diesem Tag eine große Rolle gespielt haben. Beispiel "Offenburg": Dort hat die Stadt vorher bei einem Besuch erfahren, wie es dieser Stadt gelang, die Fesseln der Bahnplaner abzulegen. Die geschlossene Allianz mit den Bürgern und ca. 46.000 Einwendungen hat hier alle alten Pläne über Bord geworfen.

Oder die Drohungen der AG Bahnsinn, die höchsten Gerichte in Karlsruhe oder Leipzig anzurufen? Dieses Recht schwebt nun wie ein Schwert über den weiteren Gesprächen, denn die Zündschnur ist nur zurück gelegt. Sie einzusetzen ist etwas, was nun alleine in den Händen der Bahn liegt. Wir können gerne darauf verzichten! Mitentscheidend war auch die unmissverständliche Haltung aller Anwesenden und des OB Starke gegenüber den Vertretern von Bahn und Verkehrsministerium. Es war ein fatales Eigentor dieser Herren, den UNESCO-Status wegen "läppischer" Mauern abzuwinken...

Durch diesen Tag sind wir endlich in die erträumte Wunschposition gekommen:

ALLE Varianten werden neutral geprüft - ergebnisoffen und ohne Kostendruck!

JA - ihr lest richtig! Wirklich alle 9 möglichen Lösungen stehen auf dem Prüfstand und es besteht nun die echte Chance auf einen Königsweg. Es wird kein Spaziergang, gilt es doch ernsthaft alle Vor- und Nachteile korrekt abzuwägen. Bis zum Vorliegen von Ergebnissen und Gutachten wird jede Variante neutral betrachtet. Wir haben intern schon unendlich viele Stunden damit verbracht, doch lassen wir uns lieber von objektiven Fachleuten überzeugen.

Diese neue Chance werden wir auch als Konter gegenüber den bisherigen Plänen ausnutzen. Schon bald eröffnen wir eine Plattform, auf der jeder Bürger das FÜR und WIDER zu den 9 Varianten beisteuern kann. Das soll helfen, auch wirklich alle Sorgen, Ideen oder Wünsche zu berücksichtigen. Eine stärkere Bürger-Mitsprache kann es schon fast nicht mehr geben.

Wichtig ist jedoch - wir tolerieren keine vorzeitigen Jubelarien für die eine oder andere Lösung. Lasst Euch von niemandem etwas einreden - abgerechnet wird erst nach sachlich korrekter Prüfung durch anerkannte und neutrale Fachleute. Erst danach können wir wirklich beurteilen wo der beste Weg für Bamberg, seine Bürger und die Region verlaufen wird.

bahn-lärm-stop

 

20Mrz/110

Das bessere Bahnkonzept

Am 17.03. fand die Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative "Das bessere Bahnkonzept e.V." statt. Im Sportheim von Zapfendorf fanden sich ca. 75 Mitglieder und Interessierte ein, darunter auch die Bürgermeister von Breitengüßbach,  Ebensfeld, Strullendorf und Zapfendorf.

Publikum bei einer Veranstaltung vom Verein "Das bessere Bahnkonzept" im Jahr 1994. Heute wären es wohl viel weniger.

Publikum bei den Veranstaltungen vom Verein "Das bessere Bahnkonzept" im Jahr 1994

Laut 2. Vorsitzenden Stefan Kabitz, habe der Verein, seitdem bekannt wurde, dass der Ausbau wie geplant kommen würde, viele Mitglieder verloren. Die Ausgetretenen hätten die Hoffnung verloren, Einfluss auf den Ausbau nehmen zu können - zumindest in der Form in der sie es geplant hatten.
Doch auch wenn die Initiative ihr eigentliches Ziel nicht umsetzen konnte, besteht der Verein fort. Die Entwicklungen werden beobachtet, es werden Gespräche mit der Bahn geführt und es wird versucht verlässliche Aussagen über die Planung zu erhalten. Nach wie vor wird versucht im Rahmen der Möglichkeiten Einfluss auf den Ausbau zu nehmen.
Vor allem die Bürgermeister rufen ihre Kollegen und Bürger dazu auf, deren Gemeinen der Planfeststellungsbeschluss noch bevor steht, rechtzeitig in die Planungen einzugreifen und Forderungen für den Ausbau zu stellen.

In der Versammlung wurden vor allem Bahnübergänge, behindertengerechte Bahnsteigzugänge, Bahnunter- bzw. -Überführungen und Lärmschutzwände diskutiert. Diese werden im Rahmen des Ausbaus erneuert. Wie diese erneuert werden, darauf können die Gemeinden Einfluss nehmen.
Denn hier gibt es grundsätzlich zwei Varianten der Planung: "Bahn baut alleine" oder "Gemeinde/Stadt baut alleine". Aus beiden Planungen, die jeweils die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen (die der Bahn oder die der Stadt), wird dann ein Ausführungsplan entwickelt, der als Grundlage für das Planfeststellungsverfahren gilt (mehr dazu unter "Sachstand").

Und das schreibt der FT.