Hält uns die Bahn zum Narren?
In Bamberg startete der Fasching erst am 15.11.
An dem Tag jonglierte die Bahn im Koordinierungskreis mit solch falschen Zahlen, dass selbst Münchhausen blass geworden wäre!
Nichts für ungut liebe Bahn - aber die Wahrheit ist Eure große Schwäche! Das traurige Spiel der Bahnpossen kommt jetzt also auch in Bamberg zum Einsatz? Aber nicht mit uns...
Warum haben wir uns eigentlich die Mühe gemacht und der Bahn eine - für Ihre Maßstäbe - unheimlich moderne Rechenmaschine geschenkt? Obwohl sie gewarnt wurden, wenden sie ganz frech ihre Taschenspieler-Tricks an, um die Mauern fluggs auf 3 Meter runter zu rechnen. Halten sie uns tatsächlich für so dumm? Oder ist es die vom Verkehrsministerium stillschweigend geduldete Arroganz und Selbstgefälligkeit der Bahn?
Hier die vollständige Liste der Bahn zum innovativen Lärmschutz
Erst auf den 2. Blick erkennt man (als Fachperson) die groben Fehler oder Täuschungen dieser Vorlage. Die eingesetzten Mittel sind entweder wirkungslos oder einfach nur Wunschträume.
- Schienenstegdämpfer erreichen beim EU-Test max. 1 dBA - niemals 3 dBA (Beweis)
- besonders überwachtes Gleis? bei der Bahn heißt das, nur alle 2 Jahre schleifen - die Wirkung verpufft aber schon nach 1-3 Monaten
- leise Bremsen für Güterwagen? vielleicht sind in 40 Jahren mal alle Wägen umgerüstet - die versprochenen 8 dBA weniger Lärm kommen nur mit frisch geschliffenen Gleisen zustande! Danach sinkt der Erfolg auf weit weniger als 5 dB
- niedrige Lärmschutzwände funktionieren nur bei max. 2 Gleisen - wir haben immer mindestens 4 davon...
Ganz Lärm-Deutschland kämpft seit Jahren für leise Güterwaggons - vergeblich. Und nur weil wir das schöne Bamberg sind, soll es gerade hier umgesetzt werden? Ganz schön krass, wie sehr die Bahn ihre letzten Spuren von Glaubwürdigkeit in den Wüste jagt!
Wenn diese wenig hilfreichen Techniken eine Senkung des Lärmschutzes auf 3m rechtfertigen soll, dass ist Mathematik ab sofort ein illegales Glückspiel. Doch auf Kosten unserer Gesundheit lassen wir das Spiel niemals zu.
Noch trauriger ist das Roulettespiel mit dem Tunnel
Wir können ja durchaus verstehen, dass die Bahn keine Lust hat unsere Stadt oder unsere Bürger durch einen Tunnel zu schützen. Das kennen wir schon aus Offenburg! Schon die Planungsunterlagen zeigen den großen Unwillen, alle Möglichkeiten bis ins Detail zu prüfen.
Die Tunnel-Unterlagen dazu finden Sie hier
Klar - ein Tunnel ist sicher nicht gerade einfach für so eine Firma wie die Bahn. Sie sind ja auch keine solchen Genies wie die Schweizer. Die lachen sich gerade die Muskeln wund! Aber rechtfertigt die Angst vor der Ingenieurkunst jede weitere Lüge?
Der Bamberger Tunnel mit 2 Röhren und je 1 Gleis, nur für Güterzüge soll mit diesem U-Bahn-Tunnel in Leipzig vergleichbar sein? Ein Tunnel mit 4 unterirdischen Haltestellen und 960 Mio EUR Kosten? Leute - wenn dann schauen wir lieber nach nebenan! Wenige Kilometer vor Bamberg verläuft der PEGNITZTUNNEL - ebenfalls 2 Röhren und je 1 Gleis! Aber der kostet bei 6 KM nur 400-600 Mio EUR.
Sagt mal - benutzt die Bahn eigentlich auch einen Taschenrechner?
Wer nun glaubt, das reicht schon, den müssen wir leider schwer enttäuschen! Der krönende Abschluss kommt sogar noch! Denn die Kapazität von 2 Röhren oder auch 2 separaten Gleisen reicht angeblich nicht aus, um alle Güterzüge zu verbannen. Noch nicht einmal für die Nacht?
Hier die Kapazitäts-Zahlen für Variante 2 und Variante 5 (Tunnel)
Unglaublich - aber da rumpeln nachts noch immer 40 Güterzüge oberirdisch rum? Insgesamt sogar 71 Stück? Ne ne... das muss geprüft werden. Das kann gar nicht sein - wegen Lokführerwechsel soll das notwendig sein. Dann muss man eben vernünftiger planen! Wir wollen gesund leben und in Ruhe schlafen.
Die restlichen Verkehrszahlen sowie auch die Verbesserungen für die Umfahrung haben sie sogar ganz verschwiegen - trotz Vereinbarung in der 4. Sitzung. Die Tendenz geht zwar in Richtung einer unterirdischen Umfahrung, doch 100% gewiss ist das noch nicht.
Für uns steht aber fest - oberirdisch lassen wir die Lärm- und Gefahrgutbomber der Bahn nirgends durchbrettern! Weder im Osten noch in der Stadtmitte. Wir wissen, dass die Bahn nun heftig nachbessern muss. Da fehlen noch jede Menge Fakten und Infos. Mit solch dünnen falschen Aussagen kann und wird niemand in Bamberg eine Entscheidung zulassen. Das würden noch nicht einmal fanatische Bahnlobbyisten wagen...
Und Stadträte oder Fraktionen machen so kurz vor der Wahl da schon gar nicht mit. Denn die haben - trotz aller Profilierung - vorrangig das Wohl der Stadt im Sinn!
Hier die "vollständigen" Berichte im Koordinierungskreis vom 15.11.
- schalltechnische Untersuchung (vollständig) - Variantenbewertung für V5 - Tunnel und V2 - "moderner Lärmschutz"2012 – ein aufregendes Jahr begibt sich zur Ruhe
Ruhe? - welch ein herrliches Wort...
Dessen Bedeutung ist für viele Anwohner entlang der Bahnstrecke immer noch ein Wunschtraum. Aufgeschreckt durch die Bahn-Pläne mit wahnsinnig hohen Betonmauern quer durch Bamberg, begann vor fast einem Jahr der Kampf einiger Gleichgesinnter gegen den Irrsinn der Bahn.
Es war gerade mal eine Hand voll Menschen, die Anfang Januar einfach aufgestanden sind, um Bamberg vor dem Wahnsinn der Bahn zu bewahren. Das Programm wurde schnell zum Namen und ehe wir uns versahen, war schon die Süddeutsche Zeitung und das Fernsehen da. Die AG Bahnsinn begann also gleich mit Pauken und Trompeten und brachte das Thema und die Sorgen am Ende sogar bundesweit ins ZDF. Eine große Hilfe war dabei immer auch unsere Demo-Wand mit sagenhaften 7m Höhe - deutlicher konnte gar nicht gezeigt werden, was Bamberg blühen würde!
7 elementare Forderungen einer gemeinsamen Arbeit mit Verbänden erzielten einhellige Zustimmung im Stadtrat und zusammen mit den ersten 3D-Bildern kam es zu historischen Kampfansagen der Parteien im Sitzungs-Saal der Harmonie. Sogar deftige Worte wie „Kriegserklärung“ und „Volksaufstand“ an die Bahn wurden öffentlich benutzt!? Die Stadträte überboten sich damals gegenseitig mit Worten...
Doch die 3D-Animation in der Konzerthalle am 10.7. öffnete auch den Bürgern in nahezu erschreckender Art und Weise die Augen – Bamberg würde von meterhohen Mauern in 2 Teile regelrecht zerschnitten!
Bis heute liefert die Bahn immer noch leere Formeln und Worthülsen, um die Mauern schön zu reden oder niedrig zu rechnen. „Es helfe doch schon, die hohen Wände grün anzumalen...“ - welch eine Arroganz! Manche Verantwortliche fallen sogar darauf herein und so ist es kein Wunder, wenn sie mit dem „leeren Werkzeugkasten“ des modernen Lärmschutz der Bahn unseren Bürgern Sand in die Augen streuen.
Die Ausbau-Pläne werden von der Bahn (und der Politik?) so schnell voran getrieben, dass uns wahrscheinlich nicht mehr als ein kleiner Schraubenzieher übrig bleiben wird.
Für die Stellschraube „Mauerhöhe“ ist das aber eindeutig zu wenig!
Die Forderung nach dem Projekt-Beirat wurde bis heute auch nicht wirklich erfüllt – der Verkehrsminister Ramsauer spielt Versteck und lässt uns einfach hängen. Woanders in Deutschland feiern Beiräte gemeinsame Erfolge. Doch ausgerechnet hier in Bayern sollen wir das ertragen, was die Bahn uns regelrecht um die Ohren donnern will?
Betonwände durch Wohngebiete und mitten durch die Region?
Oder gar noch die „Ostumfahrung“ der Bahn?
NIEMALS...
So gesehen, wurde die fleißige Arbeit aller Helfer und Kämpfer bislang leider nur teilweise mit guten Ergebnissen belohnt. Mittlerweile kämpfen wir sogar Seite an Seite mit vielen Freunden in den Bahn-Initiativen im ganzen Bundesgebiet. Verbesserungen hätten die unermüdlichen Kämpfer und Unterstützer allemal verdient. Denn es steht ja nicht nur unsere Region auf dem Spiel.
NEIN – noch mehr geht es um unser aller Gesundheit und Lebensqualität!
Es gibt also noch sehr viel zu tun im neuen Jahr!
Der bahnsinnige Wunschzettel zu Weihnachten ist prall gefüllt und trotzdem mehr als bescheiden – am Ende sogar billiger als die bisherigen Pläne?
Wir wünschen uns eigentlich nur, …
- dass alle Bürger RUHE vor dem Bahn-Lärm finden. RUHE für die Menschen in der Stadt und auch RUHE für alle anderen Regionen, im Osten genauso wie auf dem Lande.
- dass die Idee und die Philosophie vom Bamberger Weg tatsächlich allen Menschen objektiv vermittelt wird. In die Wüste jagen kann man die Idee NACH einer erfolglosen Prüfung immer noch.
Deshalb wünschen wir, dass diese reine Güterzug-Umfahrung fachlich korrekt begutachtet wird und bis dahin als mögliche Alternative gesehen wird. Mit Hilfe von ökologischem Ausgleich ist diese Trasse wesentlich interessanter und gesünder, als alle bisherigen Pläne der Bahn.
Doch ganz besonders hoffen wir so sehr, dass endlich etwas mehr MUT bei den Menschen einkehrt!
MUT und Entschlossenheit
...damit wir alle der Politik klar und deutlich sagen, was sie von der Bahn fordern muss. Großer MUT in der Politik, der Bahn endlich zu zeigen: Eure Grenzen der Willkür sind weit überschritten. Die Bahn muss den Bürgern und damit den wahren Eigentümern dienen, anstatt sie zu schädigen oder gar zu quälen.
Erst wenn dieser Wandel eintritt, wird die Bahn modern und kostenbewusst. Als fairer Partner für Mensch, Natur und Verkehr positiv anerkannt. Auch von uns!
Sagt uns bitte zur Weihnachtzeit: Ist das wirklich zu viel verlangt?
WIR glauben fest an unsere gemeinsame Chance und wollen Euch deshalb etwas mit auf den Weg geben:
Einen großen Funken Hoffnung
und den Glauben an Eure Stärke
Frohe Weihnachten wünscht Euch die AG Bahnsinn
im Namen aller Unterstützer, Kämpfer und fleißigen Helfer
Diese besondere Grüße gelten natürlich auch unserem Förderverein!
Ohne deren Unterstützung wäre unsere Arbeit gar nicht finanzierbar gewesen.
Darum bitten wir Euch im Namen aller Freunde auch weiterhin um tatkräftige Mithilfe:
Werdet auch Ihr ein wichtiger Teil des TEAMS - meldet uns Förderer
Bahn frei für den Bamberger Weg
Ein Tag für Geschichtsbücher?
Als Symbol eines einmaligen Schulterschlusses von Kämpfern aus ganz Deutschland gegen den Bahnlärm hat sich dieser Tag auf jeden Fall gelohnt! Mit einem starken Rückenwind der Vernetzung wird die Botschaft an die Politik erneuert - Güterzüge gehören raus aus Wohngebieten. Kein glaubwürdiger Politiker kann eine Bedrohung von Menschen durch Lärm und Gefahrgütern mit reinem Gewissen zulassen!
Die geplante Trasse mitten durch Bamberg und eine große Umfrage waren wichtige Gründe für einen ausführlichen Info-Tag mit vielen Gästen. Im Mittelpunkt des Interesse standen die immer noch gültigen Pläne der Bahn und die Sorgen der Bürger. So ist es kein Wunder, dass die Umfrage offen angenommen wurde und das Ergebnis die Vorstellungen der Menschen auch sehr deutlich wiedergibt.
--> Bericht über die Alternativen
Eine Güterzug-Trasse mitten durch Wohn- und Lebensräume ist tatsächlich ein wirtschaftliches und ökologisches Musterbeispiel an Fehlplanung auf dem Rücken der Bürger. Es gibt genug gute Gründe für eine vollständige Güterzugumfahrung in alle Richtungen, die sogar teilweise untertunnelt werden kann. Damit wird der lückenlose Lärmschutz auch für die Anlieger der neuen Trasse im Osten mehr als gewährleistet.
--> so könnten mögliche Güterzug-Umfahrungen aussehen
Wenn man ehrlich genug ist, auch die langfristigen Folgeschäden für Mensch und Region zu berücksichtigen, wird die Umfahrung mit Sicherheit als die wesentlich wirtschaftlichere und zukunftgerechtere Lösung für alle Beteiligten erkannt. Nur eine moderne und leise Bahn hat gute Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft mit Akzeptanz und Perspektiven. Die bisherigen Pläne und Aussagen bieten jedoch noch keine Grundlage für eine rasche Einigung!
Das große Ziel muss es in den nun anstehenden Gesprächen zur Bildung des Projekt-Beirats sein, alle Fakten offen und auf Augenhöhe zu verhandleln, um einen Kompromiss zum Wohle der Region zu finden. Der Bamberger Weg wird in jedem Fall schon in der nächsten Zeit seinen Weg in die Verhandlungen und an die Tische aller Politiker gelangen! Wir werden sehen, ob es jemand aus der Politik wagt, die gefährlichen und schädlichen Güterzüge durch unsere Wohnzimmer vorbei an Kindergärten, Schulen oder Seniorenheime fahren zu lassen.
Schon bald stehen Wahlen an - auch für uns...
Lärmschutz-Hearing in Bamberg
Ein großer Tag gegen den Lärm sollte es werden
Alleine durch die Festlegung auf einen Freitag, einem Arbeitstag, war vielen Bürgern eine Teilnahme verwehrt - trotz des "Tag der Einheit" am Mittwoch davor. Doch wurde dies durch die Qualität der teilnehmenden Fachleute mehr als wettgemacht! Viel wertvolles und fundiertes Wissen konnte hinzu gewonnen werden und wird nun in die weitere Arbeit einfließen.
Das Umweltamt der Stadt Bamberg hatte einige, sehr hochkarätige Fachleute zu dieser Veranstaltung holen können:
- Prof. Dr. med. Eberhard Greiser klärte darüber auf, wie krank uns der Bahn-Lärm samt Folgeschäden wirklich machen kann
- Prof. Dr. Ing. Manfred Spreng befasste sich mit den physiologisch-medizinischen Folgen dieser übermäßigen Lärm-Belastung
- Prof. Dr. Ing. Eberhard Hohnecker zeigte auf, welche Lärmminderungs-Möglichkeiten schon heute existieren würden
- Dipl.-Psych. Karlheinz Rößler war es vorbehalten, die Machbarkeit einer vollständigen Güterzug-Umfahrung zu beweisen
- Prof. Dr. Ing. Markus Hecht erklärte sehr klar, wie 25 dB sofort eingespart werden könnten und widerlegte die oft unklaren Aussagen der Bahn
- Dipl.-Ing. Ulrich Möhler, ein Gutachter für die Bahn AG, der mit einer Modellrechnung den "Horror" von 1m mehr Mauern aufzeigen wollte, wenn wir auf den Verlust des Schienenbonus bestehen.
Am Nachmittag kam dann auch die Politik zu einer kurzen Diskussion dazu - überzeugen konnten dabei die bay. Staatssekretärin Melanie Huml und MdB Silberhorn (CSU) und MdB Körber (FDP) mit ihren Beiträgen noch nicht vollständig bei allen Besuchern. Unerschrocken wurde besonders von Letzterem der Begriff Pilot-Projekte zitiert! Bislang gibt es hierfür aber noch keine gesicherten Anhaltspunkt, die Anlass zur Hoffnung für ein solches Gelingen geben.
Der Bamberger MdB, Herr Silberhorn überraschte jedoch viele Menschen mit seiner Forderung, die "alternativlosen" Pläne der Bahn (incl. der neu zugelassenen Technik) zu akzeptieren und das, obwohl die Bahn bis heute noch keine der geforderten Fakten, Zahlen oder gar Messungen vorgelegt hat. Er forderte von der Stadt endlich eine klare Position zu einer Wunsch-Trasse zu beziehen, und das mit vollem Wissen über die Unklarheiten seitens der Bahn.
Die Fachvorträge zeigten jedoch in Summe ein sehr interessantes Potential für Bamberg, das es nun gilt gemeinsam zu bearbeiten. Schade nur, dass nicht mehr Bürger anwesend sein konnten...
Ein kleiner Trost - alle Fach-Beiträge werden demnächst auch als Download zur Verfügung stehen und die 5 tollen Fachleute stehen ab jetzt sehr gerne auch für Bamberg und unsere Arbeitsgruppe zur Verfügung.
Damit kann dieser Tag - trotz teils fehlender Hilfe - als Erfolg gewertet werden.