April – es wird Zeit…
Der Bahnsinn wird lauter werden...
Gleich nach Ostern nahm der Bahnsinns-Express der Aktivisten wieder Fahrt auf. Nicht einmal die Osterferien können uns davon abhalten, die unvorstellbaren Ziele der Bahnplanungen noch vor deren Abschluss im Herbst 2012 zu durchkreuzen. In der Arbeits-Sitzung im Tambosi wurden einige der für die Stadt wichtigen Aktivitäten der nächsten Wochen eingeläutet.
Endlich liegen alle 7 Forderungen sowie unsere Resolution auf dem Tisch! Die Verabschiedung dieser Resolution am 25.4. im Stadtrat soll ein tragender Baustein für alle Verhandlungen mit der Deutschen Bahn werden. Damit sind eindeutige Regeln aufgezeigt, nach denen die beteiligten Seiten den Schutz unserer Stadt und seiner Bürger gewährleisten müssen. Selbst Schadenersatzforderungen an die Bahn stehen auf unserer Agenda...
Die 7. Forderung ist die Reduzierung der Geschwindigkeit für Güterzüge! Schließlich ist es im Sinne der Gesundheit für Niemanden nachvollziehbar, dass diese Monster-Züge mit 160 km/h durch ein Wohngebiet donnern müssen. Güter weg von der Stasse - jawohl! Aber niemals mitten durchs Schlafzimmer oder gar noch durch den Garten. Gehts noch - hier wohnen schließlich Menschen...
Fotomontage der Bahn an der Unterführung "Moosstrasse" - unten die zukünftige 6m-MauerMan muss sich nur einmal anschauen, mit welch dubiosen und verlogenen Methoden die Bahn versucht, das Bild der Planung zu fälschen... Sorry ihr lieben Planer - mit uns nicht!!!
Wenn eine Staats-Firma, Behörde oder was auch immer, mit solchen Mafia-Methoden vorgeht, brauchen wir uns nicht mehr auf das Gesetz verlassen! Das steht garantiert nicht auf unserer Seite! Die Rücksichtslosigkeit dieser "Gentleman-Gesellschaft" haben schon viel größere Städte bitter bezahlen müssen... Braves oder blindes Vertrauen in die Bahn kann Existenzen ruinieren!
Die Vorbereitung eines Teams zur Gestaltung eines hochrangig besetzten Experten-Hearings für das Thema passiver Lärmschutz in der Region Bamberg wurde vorsichtshalber schon jetzt eingeleitet. Wichtig dabei ist eine transparente Durchführung unter Beteiligung der Bambeger Bürger. Unser Ziel ist die beste Lösung für einen guten Kompromiss mit der Bahn zu finden, damit alle friedlich nebeneinander leben können.
Für die 3D-Animation der Stadt Bamberg in der Konzerthalle planen auch wir einige wirkungsvolle Aktion, bei der eine echte 7m-Mauer vor Augen geführt werden soll. Zusammen mit verschiedenen Vereinen werden wir Euch zum ersten Mal vorführen, was für eine Horror-Wand uns blüht, wenn wir nicht ganz schnell aktiv werden...
Eine besondere Freude ist, dass es uns gelungen ist, einen offenen Stammtisch für alle neugierigen, fragenden oder unentschlossenen Bürger ins Leben zu rufen. Diese Runde wird sich (außer an Feiertagen) immer am 1. + 3. Dienstag (um 19 Uhr im Sternla) treffen um Neuigkeiten und Ideen von allen Bürgern miteinander auszutauschen.
JEDER BAMBERGER darf sich zu uns gesellen, um über die neuesten Entwicklung mit uns zu plaudern. Wir garantieren Euch, dass bei jeder Runde mindestens 1 Vertreter der AG-Lenker anwesend sein wird, um Rede und Antwort zu stehen...
Und am 08.05. setzen wir uns wieder zusammen
- wir lassen uns nicht aufhalten...
Wie gehts in das Frühjahr
Was gibt es Neues?
Ab sofort werden wir mit der Initiative "Besseres Bahnkonzept" noch enger zusammen arbeiten. Dies wurde bei einer Vorstandssitzung in Zapfendorf mit den Verantwortlichen beschlossen.
Daneben steht auch ein enger Infoaustausch mit dem großen Bahn-Protest am Mittelrhein "Rheintal-21" bevor. Mit diesen beiden Kooperationen werden wir vor allem die rechtlichen Ansprechpartner und auch die bald notwendigen Mittel und Wege für die Bamberger Bürger deutlicher aufgezeigen. Die Informationen über die aktive Rechtsbeugung und das teilweise gesetzwidrige Verhalten der Bahnplaner am Rhein soll unseren Anwohnern zeigen, wie sehr sie auf der Hut sein müssen bei den anstehenden Aktionen. Vorauseilender Gehorsam oder Vertrauen gegenüber der Bahn ist völlig fehl am Platz. Das haben die Bewohner am Rhein und deren Stadtväter überdeutlich zu spüren bekommen.
Aus diesem Grund nimmt auch die Vorbereitung für ein besonderes Treffen von Lärmschutz-Experten einen wichtigen Platz in unserem Planungen ein. Mit diesem Hearing wollen wir alle möglichen technischen Verbesserungen für eine positive "Bamberger Lösung" ausloten und gemeinsam mit der Stadt an die Bahn herantragen.
Durch die Kooperation mit der "BI Besseres Bahnkonzept" wird nun auch der Landkreis Bamberg auf dieser Seite in einer eigenen Rubrik zu finden sein. Dessen Bearbeitung übernimmt deren 2. Vorstand, Herr Kabitz, der mit seinen Helfern auf 20 Jahre Erfahrung im Kampf mit der Bahn zurück greifen kann.
In den nächsten Tagen werden auch unsere Vorbereitungen für den Infotag der Stadt in der Kongresshalle begonnen. Besonders dafür eignet sich auch unser neuer Stammtisch, den wir ab sofort jeden 1. und 3. Dienstag ab 19 Uhr im "Sternla" abhalten werden. Dazu laden wir alle Bamberger Bürger - ob kampfeslustig oder auch interessiert - zum zwanglosen Gespräch ein! Alle Meinungen und Anregungen aus dieser Runde werden wir auch gerne in die Arbeits-Treffen übernehmen.
Die aktuellen Infos bekommen Sie gerne auch durch unseren Newsletter...
Erste Punkte sind auf dem Tisch
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Wir fordern...
Der erste Arbeitstermin ist vorbei und wir haben schon einige Punkte auf den Weg bringen können. Herausragend war die Aufstellung der ersten klaren Forderungen an die Stadt Bamberg. Diese sind bereits auf dem Weg zum OB und dem Stadtrat zur Beschlussfassung.
Die Forderungen der AG im Einzelnen
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sofortige Erweiterung der Pufferzonen für das Weltkulturerbe
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neueste Messwerte für Lärm und Erschütterung müssen ermittelt werden
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eine offizielle Kalkulation der Tunnellösung muss sofort beantragt werden
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Expertenhearing in Bamberg - Thema passiver Lärmschutz und Wege dazu
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Forderung nach einem eur. Sonderprojekt "passiver Lärmschutz Bamberg"
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Güterersatzstrecke Regensburg-Hof muss schnellstens elektrifiziert werden
Das Team "Umweltschutz" wird sich besonders nachhaltig um die Durchführung des Expertenhearings durch die Stadt Bamberg kümmern, damit alle wirklich alle Chancen und Möglichkeiten der Lärm- und Erschütterungsbelastung besprochen und innovative Alternativen aufgezeigt werden.
Als wichtiger Schritt für optimale Arbeit wird die Gründung des Förderkreises "Bahn mit Sinn" ebenfalls vorbereitet. Dazu werden wir versuchen, die notwendigen Mittel für externe Informationen, evtl. Protest-Aktionen und Bürger-Informationen durch Spenden und Sponsoren aus Parteien, Vereinen, Firmen und Privatleuten zu organisieren. Schon bei der Veranstaltung der Stadt Bamberg in der Konzerthalle (3-D-Animation der Planung) werden wir ein Ausrufezeichen setzten...
Ein besonderes Anliegen ist es, in den nächsten Wochen die Zusammenarbeit mit allen Bürgervereinen zu organisieren. Das Ziel ist, die Bamberger BV als den ersten aktiven Ansprechpartner für alle Bamberger zu etablieren. Dies soll allen Menschen einen kurzen Weg zu uns und den Aktivitäten ermöglichen - "bei meinem BV sind alle Infos" und sogar die direkten Kontakte zur AG, wenn jemand mitwirken oder seine Meinung sagen möchte!
Wir hoffen schon für den nächsten Treff am Dienstag 10.04. (2. Dienstag im Monat) weitere Verstärkungen aus der Bevölkerung zu erhalten.
Euere Meinungen, Vorschläge und Mithilfe sind besonders herzlich willkommen!
Meinungen - Ideen - Angebote - Fragen - Tipps - Sorgen - Mitarbeit
Es ist soweit…
Die AG Bahnsinn-Bamberg lebt
Mit dem 9. Februar 2012 - genau 1000 Jahre nach der Weihe des Doms - könnte dieses Datum einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern der Kaiserstadt erzielen. Im Heinrich- und Kunigundesaal wurde an diesem Abend in einem wirklich konstruktiven Auftakt die AG Bahnsinn-Bamberg von den Bamberger Bürgern und Organisationen ins Leben gerufen.
Nach intensiven Vorbereitungen trafen sich an diesem Abend viele Bamberger Bürger und Organisationen um die teilweise unmenschliche Teilung der Stadt durch über 6m hohe Bahnmauern zu verhindern. Viele Bürger waren gekommen, Fraktionen und Parteien, OB-Kandidaten, Bürger-Vereine, Organisationen, Denkmal- und Weltkulturerbe-Schützer.
Neben der ausdrücklichen Forderung der Fraktionen, hier die Bürger eben nicht zu „lenken“, war das wichtigste Ergebnis dieses ersten Arbeitstages, die Bildung von Arbeits-Teams! Diese werden sich um jeweils unterschiedliche Themen kümmern. Folgende Gruppen wurden dabei aufgestellt:
- Aktuelle Bahnplanung
- Umleitungs-Gedanken
- Tunnel-Lösungen
- Umweltschutz incl. Lärm- und Sichtschutz
- UNESCO-Gruppe
- Baumaßnahmen der Stadt
- Landkreis Bamberg
- Organisation und Verwaltung der AG
Alle diese Gruppen nehmen gerne weitere Bamberger Bürger mit ins Boot, die ebenfalls etwas bewegen wollen! Wir haben noch genug Platz für Kämpfer und Helfer, Menschen die etwas für Bamberg tun wollen. Meldet Euch doch ganz einfach per Email: hilfe-bahnsinn@aktiveto.de - wir haben für jeden Bürger eine wirkungsvolle Aufgabe...
Damit sollen sehr schnell Ergebnisse und Ideen zusammengetragen und ausgewertet werden. Ein jeder Bürger hat nun die Möglichkeit sich in einer für ihn passenden Gruppe zu beteiligen und seine Stärken einbringen. Schließlich bleibt nur ein sehr geringes Zeitfenster bis in den Herbst dieses Jahres übrig.
Deshalb ist es umso erfreulicher, dass alle Teilnehmer so aktiv mitgewirkt haben, damit die AG der Bürger schnell schlagkräftig aufgestellt werden kann. Eine besondere Leistung dürfte es sein, dass jeder Bamberger von jeder Partei, jedem Bürgerverein und auch im Internet ständig über alle Aktivitäten informiert werden kann. Niemand bleibt ohne Info – und jeder Bürger darf zu Wort kommen!
Auch wenn die Bahn glaubt, „am längeren Hebel“ zu sitzen, dürfen wir mit vorsichtigem Optimismus das erste Kapitel „rettet unser schönes Bamberg“ aufschlagen und zeigen –
WIR sind Bamberg, ...ihr seid Gäste!
Dieses Motto werden wir schon beim Faschings-Umzug in Bamberg zum ersten Mal öffentlich präsentieren... Mit einem eigenen Wagen für Bambergs Zukunft...
Alle Teilnehmer freuen sich schon auf die große Herausforderung und bis zum nächsten Treffen am 8.3. werden deshalb schon die ersten Arbeiten auf den Weg gebracht werden können. Jeder Bürger ist eingeladen, an dieser Arbeit mitzuwirken - ein jeder darf sich einbringen...
Über die nächsten Schritte informiert Sie selbstverständlich der Email-Verteiler, für den Sie sich hier auch weiterhin eintragen können!
EMAIL für alle die mitmachen wollen:
hilfe-bahnsinn@aktiveto.de
Heinrich und Kunigunde ebnen wieder den Weg
Der Bahnsinn kann beginnen!
Endlich ist es soweit, und das erste Arbeitstreffen steht vor der Tür... Der Start in die wohl neue Bamberger Welt beginnt wieder einmal bei Heinrich und Kunigunde - in der Kleberstrasse!
Der Auftakt zu einer langen Reise, einer schweren, aber lösbaren Aufgabe wird am 9. Februar sein, bei dem wir uns im Heinrichs- und Kunigundesaal um 19:30 Uhr zusammenfinden werden. Wir hoffen, dass uns damit nicht nur ein symbolträchtiger Start gelingen wird - sondern ein erfolgreicher Start für die Zukunft unserer Stadt. Für diesen Ort - in der Kleberstrasse 28 - danken wir dem Jugendamt der Erzdiözese Bamberg.
Wir freuen uns sehr, dass uns nicht nur alle Fraktionen, OB-Kandidaten, Vereine, Ämter, Verwaltungen und Interessengruppen begleiten werden, sondern vor allem auch sehr viele Bamberger Bürger. Uns alle vereint das gleiche Ziel, der gleiche Wunsch: Lasst uns Bamberg erhalten, in seiner ganzen Pracht, in seiner ganzen Liebenswürdigkeit und der berühmten Gemütlichkeit... Gemeinsam werden wir für die beste Lösung arbeiten und auch kämpfen. Ein jeder von Euch kann etwas beitragen, ein jeder Bürger hat Stärken, die uns allen helfen werden, damit wir auch morgen noch stolz auf unsere Stadt sein können!
Wir laden jeden Bamberger Bürger sehr herzlich ein, aktiv mit uns zu arbeiten, um der Bahn zu zeigen...
WIR sind Bamberg - Ihr seid Gäste
Und als gastfreundliche Bürger, werden wir darum bitten, darum kämpfen, dass sich die Bahn an unsere Tische setzt, mit uns redet und die Bürger und deren Interessen, Sorgen und Nöte respektiert! Wir wollen keine Opfer der Paragraphen und des Größenwahns werden. Wir wollen Partner sein und gute Gastgeber - für anständige Gäste! Es wird niemals passieren, dass unsere Kinder sagen müssen, warum seid Ihr damals nicht aufgestanden...
LIVE im TV – Bamberg steht auf
Bahnsinn... - schon im Bay. Fernsehen
Noch in den Startlöchern und schon in den Medien! Einen besseren Start hätten sich die Bürger der Stadt gar nicht wünschen können. Bamberg und der Wille der Bürger, diese schöne Stadt vor jedem Unheil zu schützen hat den BR, so sehr beeindruckt, dass die Gründung der AG Bahnsinn-Bamberg sofort in der Frankenschau präsent war.
Doch dies meine lieben Bamberger ist noch nicht mehr als eine wunderbare Einstiegs-Hilfe und eine Steilvorlage der Frankenrundschau... Die Arbeit und den Willen zum Schutz müssen wir selbst aufbringen. Dazu laden wir alle Freunde der Stadt ein, an dieser Gestaltung selbst AKTIV mitzuarbeiten. Die erste Arbeitssitzung dazu wird am 09. Februar stattfinden. Der Ort und die genaue Uhrzeit hierzu wird noch in dieser Woche bekannt gegeben.
Jeder Bürger dieser Stadt ist herzlich eingeladen, ebenso wie jeder Verein oder jede Interessengruppe! Stadtverwaltung, OB, OB-Kandidaten, Stadtmarketing, Bürgervereine, Parteien, Stadträte werden alle mit im Boot der Bürger sitzen. Wir werden zeigen, dass wir Bamberger sehr wohl in der Lage sind, für UNSERE Stadt die beste Lösung zu finden um damit der Verwaltung eine bärenstarke Rückendeckung für die Wünsche und Anregungen der Bürger bei den sicher schweren Verhandlungen mit der Bahn zu geben!
Dazu werden wir auch in den nächsten Tagen verschiedene Informationen auf dieser Seite veröffentlichen. Wer will, kann sich dann auch gerne für eine Infomail anmelden, wo in regelmäßigen Abständen die Inhalte unserer Arbeit dargestellt werden oder auch neue Termine und Veranstaltungen.
Wäre doch gelacht, wenn wir die Bahn nicht auch an unsere (Bierkeller)Tische zwingen könnten... Des werd scho!
Robert W. Bartsch, Mitbegründer
Lichtblick: Güterzüge sollen flüstern
Durch mit Flüsterbremsen ausgestattete Güterzüge, soll den Lärm dort bekämpfen wo er entsteht: an den Rädern.
"Die "Flüsterbremse" oder Verbundstoffbremssohle verhindert das Aufrauen der Räder, so dass die Wagen leiser rollen. Prinzipiell gilt: Je glatter die Schienen und Laufflächen, desto geringer die Lärmemission. " deutschebahn.com
Mehr unter:
Tagesschau: Bund und Bahn wollen Güterzügen das Flüstern lehren
VCD Bamberg: „Die Stadt, die Bahn und der Lärm“
Der Bamberger VCD befasst sich seit längerem mit dem ICE-Ausbau. Auch er betont, dass nur (mehr) Druck aus der Bürgerschaft weiterhilft, um dem Projekt stadt- und menschengerechte Impulse zu geben.
Das äußerte der Kreisverband auf in einem Artikel seiner Website zu dem Informationsabend der Schutzgemeinschaft (im Folgenden und unter www.vcd.org nachzulesen).
Auch im Bürgerforum Verkehr am 06.07. entstand eine rege Diskussion zum Thema Bahnausbau. Tenor auch dieser Runde war: "Wir müssen OB, Verwaltung und Rat die Hölle heißt machen", wenn etwas im Sinne der Bürger erreicht werden soll.
VCD Bamberg über die Informationsveranstaltung vom 10.06. der Schutzgemeinschaft Alt Bamberg:
Drei Referenten waren aufgeboten, und sie haben ihren Job gut gemacht. Wer halbwegs offene Ohren hatte, konnte mit einem ganzen Packen an Informationen nach Hause gehen. Nicht zu allem und jedem – aber das war auch nicht der Anspruch der Veranstaltung.
Carsten Jonas (mittlerweile Prof an der FH Erfurt, Städtebau) gab einen nüchternen Überblick über Entwicklung und Stand der Neubaustrecke. Toni Hofreiter (MdB, mit Dr., Bündnis 90/Die Grünen, der neue Vorsitzende des Verkehrsausschusses) brachte Nürnberg-Berlin in den Rahmen „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ (die Nummer 8) und bot vielfältiges Insiderwissen. Stefan Kabitz (Das bessere Bahnkonzept) sprach über (traurige) Erfahrungen und (neue) Bewegung vor Ort (besonders im Bereich Zapfendorf).
Schnell stellte sich heraus, dass nicht der ICE der (Lärm-)Gegner ist. Im Gegenteil: Nur des Neubaus für den ICE wegen wird es großzügigen Lärmschutz geben. Und zwar Schutz gegen Lärm, den wir bisher schon immer haben: gegen den Lärm der Güterzüge (die viel lauter sind als der ICE).
Warum wird der Lärmschutz nicht heute schon, ohne Bezug auf den ICE, verbessert? Weil: Für die bis jetzt befahrenen Strecken ist der gesetzlich zugestandene Lärmschutz deutlich schwächer; die Güterzüge können rumpeln, so viel sie wollen („Bestandsschutz“). Für Neubaustrecken ist heute ein deutlich stärkerer Lärmschutz verbürgt. Der Umbau durch Bamberg ist so weitreichend, dass er unter die Anforderungen für Neubau fällt.
Der Lärm ist zuviel und soll weniger werden – aber wie? Das Eisenbahnbundesamt erkennt bisher als Standard nur die Lärmschutzwand an. Deswegen ist auch für Bamberg sofort „die Mauer“ angesetzt worden. So eine „Mauer“ gibt es übrigens in Bamberg bereits (am Berliner Ring); man kann jedenfalls nicht so tun, als stünde ein vollkommen neues Gespenst vor der Tür. Aber schließlich geht es nicht darum, ob wir eine Mauer bekommen oder nicht, sondern darum, den Lärm weg zu bekommen. Es gibt glücklicherweise auch andere Mittel gegen den Schienenlärm, vor allem Mittel, die schon die Entstehung des Lärms einschränken. Sie werden bereits in Pilotprojekten erprobt – und Bamberg könnte sich zu einem Pilotprojekt machen lassen.
Das müsste allerdings der Stadtrat beherzt in die Hand nehmen. Bisher kann man ihm nur ein mieses Zeugnis ausstellen: der Bamberger Stadtrat pennt. Er hat sich bisher nicht interessiert; er hätte längst aktiv werden können; er ist mehrfach dazu aufgefordert worden. Mit einem einzigen und einzelnen Papier („Bamberger Erklärung“) sind weder Bahn noch Verkehrsminister nachhaltig zu beeindrucken. Da muss die Stadt anders ran.
Dass Initiative und Einsatz sehr wohl noch gute Chancen haben, hat der Abend mehr als deutlich gezeigt:
- Für den Umbau durch Bamberg ist noch alles offen.(Zeithorizont: bis 2037 oder ...)
- Bamberg muss sich von den martialischen „Auskünften“ der Bahn nicht ins Bockshorn jagen lassen.
- Wenn der politische Druck groß genug ist, bewegt sich sogar ein Minister für Bewegung („Verkehr“).
Was das heißt? Das Gleiche wie immer: Wir müssen OB, Verwaltung und Rat die Hölle heißt machen. Als ein nächster Schritt ist ein Expertenhearing zu Lärmschutz-Alternativen ins Auge gefasst worden. Helfen Sie bei der Vorbereitung – und lassen Sie sich herzlich einladen.
Nach dem Infoabend ist vor dem Infoabend
Aus Sicht der Veranstalter kann der Informationsabend vom letzten Freitag als voller Erfolg gewertet werden: Ca. 100 Zuhörer kamen in das Pfarrheim Maria-Hilf, die drei Referenten lieferten vielen Zuhörern Neuigkeiten und besserten den Informationsstand auf und es schloss sich eine rege Diskussion an.
Zwar gab es kein Ergebnis oder gar einen Beschluss, doch das machte es umso deutlicher, dass das Bahnprojekt ein einziges Dilemma zu sein scheint: wird man dem Schutz der Bürger durch Lärmschutzmauern gerecht, dann haben die Sichtachsen ein Nachsehen. Bleiben die Sichtachsen erhalten, bleibt die Lärmbelastung der Anwohner ungemindert bestehen.
Doch gibt es Ansätze beiden Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Denn nicht alle Trassenabschnitte tangieren Sichtachsen in den empfindlichen Pufferzonen des Weltkulturerbes. An sensiblen Stellen, könnte innovativer Lärmschutz zum Einsatz kommen, der die Sichtachsen nicht oder in einem vertretbaren Ausmaß beeinträchtigt. Für letztere Lösung müsste sich jedoch die Stadt stark machen und sich dafür einsetzen den Bauabschnitt als Pilotprojekt für innovativen Lärmschutz anzumelden.
Aber jegliche Maßnahmen werden wohl ohnehin noch viele Jahre, möglicherweise bis 2038, auf sich warten lassen. Diese Aussicht trifft Anwohner mit hoher Lärmbelastung empfindlich, weshalb sich MdB Thomas Silberhorn für die schnelle Umsetzung einsetzen möchte wie man verschiedenen Veröffentlichungen entnehmen kann (thomas-silberhorn.de, csu.de, FT). Referent MdB Dr. Anton Hofreiter (inzwischen Vorsitzender im Verkehrsausschuss) konnte hierzu einen spannenden Aspekt anführen: Im Jahr stehen stehen 150 Millionen Euro pro Jahr für die Lärmsanierung zur Verfügung (50 Millionen Euro für Bundesfernstraßen, 100 Millionen Euro für die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes; BMVBS, Bundesministerium für Verkehrs, Bau und Stadtentwicklung). So könnte im Vorfeld das Dilemma schon etwas entschärft werden, indem betroffene Anwohner, wie die der Interessengemeinschaft Distelweg, schon "bald" den ersehnten Lärmschutz bekommen, während andere Abschnitte davon verschont blieben.
Mit diesen Überlegungen, könnte sicherlich an einem befriedigenden Konsens gearbeitet werden. Leider gibt es dann immer noch keine Lösungen für die Streckenführung in der Nordflur inklusive 8m hohem Überwurfsbauwerk. Darauf wies Johann Strobler, von der gleichnamigen Staudengärtnerei hin. Dort soll nach der neuen Brücke Kronacher Straße die Bahn rechts abgeleitet werden. Dies würde 1/3 des gesamten Gärtnerlandes abtrennen. Von nördlicher Richtung werden die Flächen vom Industriegebiet beansprucht so dass die Gärtner auch dort keine Felder zupachten können. Durch diese Entwicklung sieht Herr Strobler den Fortbestand der Bamberger Gärtner bedroht, da ihnen die Existenzgrundlage entzogen werde. Aber gefährdet das nicht auch die Existenz des Weltkulturerbetitels? Schließlich ist der "urbane Gartenbau" ein Kriterium für die Ernennung Bambergs zur Weltkulturerbestadt ("Of particular interest is the way in which the present town illustrates the link between agriculture (vineyards, hop gardens, market gardens) and the urban distribution centre." whc.unesco.org)
Es bleibt zu hoffen, dass die Veranstaltung die zahlreichen Zuhörer zum Nachdenken und "Dranbleiben" animiert hat, denn einfach wird es nicht diesen gordischen Knoten zu lösen, der ein einziges Dilemma zu sein scheint. Doch nach dem Infoabend ist vor dem Infoabend und so werden die anwesenden Stadträte (Peter Gack (GAL), Matthias Alt (BBB), Dieter Weinsheimer (FW Bamberg)) versuchen die Umsetzung des 3D Modells der Bahnstrecke mit Lärmschutzwänden voran zu treiben. Außerdem machte Peter Gack den Vorschlag ein "Experten Hearing" einzuberufen, zu dem Schallschutzexperten eingeladen werden sollen, um über die Lärmschutzmöglichkeiten zu diskutieren und interessierte Bürger zu informieren.
Anna Hübner
Informationsabend: Bamberg – eine geteilte Stadt?
Am 10.06.2011 lädt die Schutzgemeinschaft Alt Bamberg e.V. zu einem Informationsabend ins Pfarrheim in der Wunderburg ein.
Der Ort wurde mit Bedacht gewählt, schließlich zählt die Wunderburg zu den Stadtteilen, die durch die Auswirkungen des Ausbaus mit am meisen betroffen würden. Auf dem Flyer wird die Problematik des Projekts deutlich: Zwar ist die Stadt durch den Schallschutzwand vor dem Lärm geschützt, aber wie viel Stadt bleibt den Anwohnern übrig, wenn diese erst hinter den Mauern verschwindet (noch ist der Turm der Wunderburger Kirche sichtbar...)?
Es ist höchst wünschenswert, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger der Einladung folgen werden. Die Liste der Referenten verspricht alle Interessierten umfassend zu informieren:
Prof. Carsten Jonas (FH Erfurt) wird die städtebaulichen Auswirkungen beleuchten (er ist übrigens auch Nutzer der diskutierten Bahnlinie), Bundestagsabgeordneter Anton Hofreiter (B90/Grüne) wird die verkehrspolitischen Aspekte erläutern und Stefan Kabitz klärt über die Hintergründe des Verkehrsprojektes auf, über das er als zweiter Vorsitzender des "Das Bessere Bahnkonzept e.V." genauestens Bescheid weiß.
Im Anschluss an die Vorträge ist eine Diskussion unter Leitung von Herrn Dr. Jörg Händler (1. Vorsitzender, Schutzgemeinschaft Alt Bamberg e.V.) geplant, zu der die Gäste herzlich eingeladen sind mit zu diskutieren. So wird sich hoffentlich abzeichnen, welche Meinung in der Öffentlichkeit vorherrscht.