Bahnsinn-Bamberg
10Mrz/120

Erste Punkte sind auf dem Tisch

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Wir fordern...

Der erste Arbeitstermin ist vorbei und wir haben schon einige Punkte auf den Weg bringen können. Herausragend war die Aufstellung der ersten klaren Forderungen an die Stadt Bamberg. Diese sind bereits auf  dem Weg zum OB und dem Stadtrat zur Beschlussfassung.

 

Die Forderungen der AG im Einzelnen

  1. sofortige Erweiterung der Pufferzonen für das Weltkulturerbe
  2. neueste Messwerte für Lärm und Erschütterung müssen ermittelt werden
  3. eine offizielle Kalkulation der Tunnellösung muss sofort beantragt werden
  4. Expertenhearing in Bamberg - Thema passiver Lärmschutz und Wege dazu
  5. Forderung nach einem eur. Sonderprojekt "passiver Lärmschutz Bamberg"
  6. Güterersatzstrecke Regensburg-Hof muss schnellstens elektrifiziert werden

 

Das Team "Umweltschutz" wird sich besonders nachhaltig um die Durchführung des Expertenhearings durch die Stadt Bamberg kümmern, damit alle wirklich alle Chancen und Möglichkeiten der Lärm- und Erschütterungsbelastung besprochen und innovative Alternativen aufgezeigt werden.

Als wichtiger Schritt für optimale Arbeit wird die Gründung des Förderkreises "Bahn mit Sinn" ebenfalls vorbereitet. Dazu werden wir versuchen, die notwendigen Mittel für externe Informationen, evtl. Protest-Aktionen und Bürger-Informationen durch Spenden und Sponsoren aus Parteien, Vereinen, Firmen und Privatleuten zu organisieren. Schon bei der Veranstaltung der Stadt Bamberg in der Konzerthalle (3-D-Animation der Planung) werden wir ein Ausrufezeichen setzten...

Ein besonderes Anliegen ist es, in den nächsten Wochen die Zusammenarbeit mit allen Bürgervereinen zu organisieren. Das Ziel ist, die Bamberger BV als den ersten aktiven Ansprechpartner für alle Bamberger zu etablieren. Dies soll allen Menschen einen kurzen Weg zu uns und den Aktivitäten ermöglichen - "bei meinem BV sind alle Infos" und sogar die direkten Kontakte zur AG, wenn jemand mitwirken oder seine Meinung sagen möchte!

Wir hoffen schon für den nächsten Treff am Dienstag 10.04. (2. Dienstag im Monat) weitere Verstärkungen aus der Bevölkerung zu erhalten.

Euere Meinungen, Vorschläge und Mithilfe sind besonders herzlich willkommen!

Meinungen - Ideen - Angebote - Fragen - Tipps - Sorgen - Mitarbeit

hilfe-bahnsinn@aktiveto.de

 

7Mai/110

Sinn oder Unsinn des Ausbaus

Muss die Bahn ihre Kapazitäten ausbauen? Ist es der Schienenlärm vor dem wir geschützt werden müssen? Wie sieht so ein Lärmschutz aus und was macht er aus einem ehemals wertvollen Wohngebiet? Fakten und Meinungen von Jürgen Hanelt:

"Die Bahnstrecke Bamberg-Forchheim ist seit ca. 1965 eine sogenannte "Schnellfahr-Versuchsstrecke" der damaligen Deutschen Bundesbahn. Das bedeutet, dass auf dieser Strecke regelmässig Schnellfahrten mit 200 Km/h stattgefunden haben und stattfinden können.

Die Strecke ist jedenfalls für hohe Geschwindigkeiten ertüchtigt - auch ohne jeglichen Umbau. Die Notwendigkeit eines dritten Gleises ist bei heutiger Verkehrsdichte überhaupt nicht erkennbar (die Strecke ist bei Weitem nicht ausgelastet). Wie die Bahn mehr Verkehr auf die Schiene bekommen will, wenn sie ihr Gleisnetz in der Fläche reduziert (hier sägt sich sich seit 30 Jahren den Ast ab, auf dem sie sitzt), kann ich nicht verstehen.

Sogenannter "Lärmschutz": Ich war vor etwa 3 Wochen ausführlich im Bahnbereich Bamberg Süd unterwegs und kann mit Sicherheit sagen, dass die Lärmbelastung durch Autoverkehr um das mehrfache höher liegen dürfte als der Lärm durch den Schienenverkehr. Kein Mensch käme jemals auf die Idee, die Nürnberger Straße einzuhausen.
Ich kann mir vorstellen, eine entsprechende Messung z.B. im Bereich Nürnberger Strasse (etwa in Höhe Ulanenkasernen/Schauer) zu machen. In diesem Bereich haben wir in kurzem Abstand Schiene und Strasse und können so repräsentative Belastungsszenarien erstellen. Kurz: Das Problem ist eigentlich ein anderes...

Zu den Lärmschutz-"Lösungen" aus Erfurt gebe ich Beispiele."

 

 

 

 

 

 

Die Bahn durchschneidet hier mit den Wänden ein ehemalig wertvolles Wohngebiet. Blickkontakt "über die Bahn" nicht mehr möglich. Die Anlieger berichten mir gegenüber von Wertverlusten der Immobilien (30-50%). Ohne Lärmschutzwände hat es hier nie Probleme gegeben.

Wie ich in Gesprächen mit Anwohnern erfahren habe, hat auch hier die Bahn diese Maßnahmen mit "mehr Verkehr" begründet. Ein Mehrverkehr ist aber lt. Anliegern seit Baubeginn nicht vorhanden. Die Anzahl der Züge ist etwa gleich geblieben und noch weit hinter den Zahlen zurück, als die Bahn "richtig" gefahren ist (bis Ende der 70er Jahre)."

Jürgen Hanelt ist Tonmeister und Bahnliebhaber. Den Bahnausbau betrachtet er aus verschiedensten Blickwinkeln: Ausbau und Ausdünnung des Streckennetzes, Innovationen im Lärmschutz und Lärmschutz Bausünden

18Mrz/110

Was bringt der Ausbau?

Derzeit bleibt zur Informationsbeschaffung vor allem das Zeitunglesen. Der Tenor dieser Artikel ist eher negativ bezüglich des Projektes. Oft handelt es sich um nicht mehr als bloße Spekulationen, z.B. dass zukünftig kein ICE mehr in Bamberg halten soll. Hervorgehoben werden in erster Linie die Beeinträchtigungen durch Baustellen, Lärmschutzwände und Trassenverbreiterung.

Aber was ist mit den positiven Auswirkungen auf die Stadt und das Umland?
Kaum zur Sprache kommt der Punkt, dass für Bamberg sich die Fahrzeiten gerade in Richtung Norden (Leipzig, Dresden, Berlin...) massiv verkürzen und damit die Verkehrsanbindung verbessert und auch Straßen (Frankenschnellweg u.a.) entlastet werden können.
So braucht man mit dem Zug zukünftig weniger als zweieinhalb Stunden von Bamberg nach Berlin. Heute sind es knapp vier Stunden, mit dem Auto braucht man noch länger...

Diagramm der Fahrzeiten heute und nach dem Ausbau mit der Bahn im Vergleich zum PKW (Quelle: Simon Herzog)

Zusätzlich kann man vermutlich in Richtung Nürnberg mit dem Regionalexpress von Bamberg nach Nürnberg so schnell fahren wie heute mit dem ICE. Derartige Verbesserungen hat z.B. die Eröffnung der ICE-Strecke Nürnberg-München ab 2006 für den Nahverkehr gebracht (Einführung des München-Nürnberg-Express, ein Zug zum Nahverkehrspreis und so schnell wie früher der ICE!)

Simon Herzog